Fiaccolata 2016 – „We are the red cross!“ 19. Juni 2016

Auch wir, die Bereitschaft Neckargemünd/Wiesenbach und das Jugendrotkreuz machte ich sich mit vielen weiteren Rotkreuzlern aus Baden- Württemberg auf den Weg nach Solferino.

Bereits morgens um 4.30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Treffpunkt des Reisebusses, gegen Abend kamen wir erschöpft nach einer zusätzlichen 11 Stündigen Busfahrt endlich in Solferino an. Der erste Eindruck war überwältigend! Ganz Solferino war festlich mit Rot Kreuz Fahnen und Landesflaggen geschmückt. Untergebracht wurden alle Rotkreuzler in einer riesigen Zeltstadt, in der es an nichts fehlte. Jean Henry Dunants Worte „Tutti Fratelli“ was übersetzt heißt „Alles Brüder“ würde in diesen Tagen deutlich spürbar. Zusätzlich hatten wir noch die Chance das Rot Kreuz Museum in Castiglione, die Altstadt von Castiglione und die wunderschöne Altstadt von Verona zu besichtigen. Als Höhepunkt der Tage in Solferino war am letzten Tag die „Fiaccolata“ (Fackellauf), an dem über 6000 Rotkreuzlern aus aller Welt, mit einer Fackel an die Schlacht von Solferino 1859 gedachten und über 12 Kilometer zusammen eine Strecke von Solferino bis nach Castiglione abliefen. Der Fackellauf folgt dem Weg der Helfer (vor allem der Frauen aus Castiglione), als die Verletzten einer blutigen Schlacht in die Kirche von Castiglione gebracht wurden. Diese Frauen versorgten damals die Kriegsopfer nach dem Maß der Not - egal ob Freund oder Feind, Opfer oder Täter und prägten dort den Ausruf „Tutti fratelli“ (Alle sind Brüder). Dieses Prinzip der Neutralität gilt auch heute noch, Neutralität bleibt oberstes Prinzip unserer weltweiten Bewegung! Bei der Aufstellung im Burghof von Solferino, kam jedoch alles anders als gedacht! Ein heftiger Sturm mit Windböen und Hagel prasselte auf den Teilnehmern ein, die vergeblich Unterschlupf suchten. Zu diesem Zeitpunkt dachten alle, dass der Fackellauf hiermit abgesagt werden müsse. Jedoch nicht in Solferino! Nachdem die T-Shirts ausgewrungen waren und der Himmel aufhellte, liefen die pitschnassen Rotkreuzler mit erhobenen Hauptes und motiviert durch den Spruch „We are the red cross“ und Parytstimmung los. Dies war wohl der schönste und eindrucksvollste Moment in Solferino, der mit viel Ehrfurcht, jede Menge Gänsehaut, Landeshymnen, Sprechgesänge und das Gefühl zu dieser großen Rotkreuzfamilie zu gehören, in Erinnerung bleiben wird. In diesem Sinne „Wir sind das Rote Kreuz- und wir sind stolz drauf!“