Helfer vor Ort
Im Notfall zählt jede Sekunde. Je weiter auf dem Land, desto schwerer ist es für den Rettungsdienst den Einsatzort schnell zu erreichen. Die Hilfe der Bereitschaften des DRK aus der Nachbarschaft verschafft dem Patienten wertvolle Zeit.
Wie läuft das in Deutschland?
In Deutschland herrscht allgemein die Hilfsfrist, das bedeutet dass der Rettungsdienst innerhalb einer vorgebenden Zeit am Ort des Ereignisses eintreffen muss. Sie beträgt etwa 8-10 Minuten. Mit dieser Frist im Hinterkopf sind die Rettungswachen bei uns im Kreisverband Rhein – Neckar /Heidelberg positioniert und Personell aufgestellt. Allerdings benötigt man in Bevölkerungsstarken Regionen mehr verfügbare Rettungsmittel wie im ländlichen Raum. Auf der Rettungswache Bammental ist ein RTW stationiert. Doch was wenn dieser im Einsatz ist? Die nächsten verfügbaren Fahrzeuge sind dann in Sinsheim, Heidelberg oder Eberbach. Das bedeutet deutlich längere Anfahrtsstrecken.
Der Helfer aus Ihrer Nachbarschaft
Hier kommt das sogenannte Helfer- vor- Ort- System ins Spiel. Dieses stellt eine Möglichkeit dar die Anfahrtszeiten zu überbrücken und mit Erweiterter Erster – Hilfe die Erstversorgung der Patienten vorzunehmen. Diese ersten Minuten können über Leben und Tod entscheiden. Ausgebildete Mitglieder der Bereitschaft können sich hier engagieren. Mindestausbildung ist die Sanitätsausbildung, allerdings haben viele unserer aktiven HvO-ler eine höhere Qualifizierung als Rettungshelfer, Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten bis zum Notarzt. Verpflichtet sind unsere Helfer nicht. Sie arbeiten ausschließlich ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Das bedeutet für Sie ist unser Einsatz kostenlos! Für den Einsatz erhalten sie einen Funkmelder und werden zeitgleich mit dem Rettungsdienst von der Leitstelle alarmiert. Da sie aber meist ortsansässig sind, sind die Wege zum Einsatzort deutlich kürzer. Allerdings ist unser Einsatzgebiet relativ groß, daher werden von unserer Bereitschaft auch Fahrzeuge vorgehalten, welche, gleich dem Rettungsdienst, mit Funk und Signalanlage ausgestattet sind. Oft nutzen die Helfer aber ihre privaten Fahrzeuge.
…weil jede Sekunde zählt!
Im Kreisverband Rhein – Neckar /Heidelberg gibt es im Moment 26 HvO – Systeme, die jährlich 4.000 Einsätze pro Jahr verzeichnen. Der Nutzen dieser schnellen Hilfe vor Ort ist unumstritten. Besonders bei kritischen Einsätzen bei denen jede Minute zählt, in Zeiten in denen der Rettungsdienst stark beansprucht ist oder doch mehr Verletzte, beziehungsweise Betroffene vor Ort sind wie aus der Alarmierung angenommen wurde und jede Hand benötigt wird sind wir aktiv. Aber auch einfache Zubringeraufnahmen übernimmt das HvO. Den Notarzt vom Hubschrauberlandeplatz zum Einsatz fahren zum Beispiel. Das HvO – System Neckargemünd /Wiesenbach wurde 2007 ins Leben gerufen und ist seit dem ausgebaut worden. Zurzeit versorgen wir Neckargemünd mit alle Ortsteile, Wiesenbach und Bammental. Zur Zeit sind 15 aktive Helfer im HvO integriert. Jährlich verzeichnen wir etwa 300 Einsätze.
Ausgestattet sind die Helfer und Fahrzeuge mit Notfallrucksäcken, welche einen AED (Automatischer externer Defibrillator) beinhalten, und Sauerstoff. Die Rucksäcke folgen der gängigen DIN - Ausstattung des Sanitätsdienstes. Finanziell wird das HvO – System von der Bereitschaft und den Ortsverbänden gehalten. Um Fahrzeuge und Material immer auf dem neusten Stand zu halten und neue Helfer auszubilden und auszustatten sind wir dabei auf Ihrer Hilfe angewiesen. Durch Spenden können neue Ausrüstungen finanziert und alte erweitert werden. Hierfür möchten wir uns bei unseren Unterstützern bedanken und auch in der kommenden Zeit um weitere Spenden bitten, damit wir Ihnen helfen können.
HvO…denn jede Minute zählt!
Unseren Helfern vor Ort steht eine komplette Notfallausrüstung zur Verfügung.
Ein Notfallrucksack mit:
- Blutdruckmessgerät + Stethoskop
- Manuelle Absaugmöglichkeit
- Beatmungsbeutel + Masken
- Guedel-Tuben
- Rettungsdecken
- Verbandmaterial
- Kleiderschere
- Einmalhandschuhe
- Pupillenleuchte HWS-Immobilisation (Stifneck variabel)
- Zugangsset + Infusionen
- Blutzuckermessgerät
- Larynxtubus Set
- Oxybag mit 2 Liter Sauerstoffflasche und Zubehör
- AED Pro oder AED Plus der Marke Zoll
Was kostet das denn?
Vorweg sei gesagt, ein HvO-Einsatz kostet den Patienten nichts.
Leider übernehmen auch die Krankenkassen dies nicht. Somit tragen wir als Ortsverein die gesamten Kosten. Da ein Helfer-vor-Ort-System aufrecht zu halten durch Materialverbrauch, Neuanschaffung und Modernisierung, Schulungen der Helfer und Einsatzkleidung sehr kostenintensiv ist, sind wir auf Spenden angewiesen. Wenn Sie spenden möchten, weil Sie von dem System der Helfer-vor-Ort begeistert sind oder es vielleicht sogar schon selbst einmal gebraucht haben, nehmen Sie mit uns Kontakt auf oder spenden Sie direkt für uns. Vielen Dank.
Kontoverbindung:
Deutsches Rotes Kreuz, Ortsverein Neckargemünd
IBAN: DE 78 672917 00 00000 50903
Volksbank Neckartl eG
Flashvideo über den Ablauf eines HvO-Einsatzes
Mit freundlicher Genehmigung des DRK Sinsheim-Reihen